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Die Antwort ist einfach: Die tief verwobene Verbindung von Familie und Unternehmen. Diese beiden Systeme formen in vielen Fällen eine starke Gemeinschaft: Die Familie steht für das Unternehmen uns das Unternehmen steht für die Familie. Im Kern eines Familienunternehmens steht das Generationen übergreifende Überlebensziel – die langfristige Orientierung, das Unternehmen an die nächste Generation zu übergeben. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß das Unternehmen ist.

Egal ob Konzern oder Kleinstbetrieb: Die Familie ist in die DNA des Unternehmens übergegangen und andersherum. Kommt es nun zu einer Krise, gerät das Generationen übergreifende Überlebensziel in Gefahr. In dem meisten Fällen fürchtet die Eigentümerfamilie dann nicht nur um ihre eigene Zukunft, sondern auch um die der teil langjährigen Mitarbeitenden.

Durch die Verflechtung von Familie und Unternehmen entsteht in Familienunternehmen eine ganz eigene Krisendynamik. Diese Dynamik kann förderlich oder hinderlich sein. Betrachten wir zunächst den förderlichen Fall: Ist sich die Eigentümerfamilie über den Ernst der Situation bewusst und ist sie offen für teils sehr nüchterne Sanierungsmaßnahmen, kann gemeinsam mit der Belegschaft ein Umsetzungsdrang entstehen, der die Situation maßgeblich verbessern kann. Klar hervorzuheben ist, dass Unternehmenssanierungen in vielen Fällen mit schmerzlichen Maßnahmen verbunden sind. Dazu kann auch Personalabbau gehören – ein Schritt, den Eigentümerfamilien noch mehr vermeiden wollen als Entscheider in Nicht-Familienunternehmen.

Gehen wir nun zum Szenario über, in dem die Familiendynamik im Krisenfall hinderlich sein kann: Hält die Eigentümerfamilie, respektive der/die zentrale Entscheider/in an altbekannten aber nicht selten veralteten Erfolgsrezepten fest, kann eine Abwärtsspirale entstehen. Dadurch kann es zu einer Rigidität gegenüber Veränderungen kommen, wodurch auch das noch so ausgeklügelte Sanierungskonzept scheitern kann. Die Entscheidungszentrierung in Familienunternehmen kann in gesunden Zeiten zu einem Effizienzgewinn führen. Im Krisenfall kann sie Veränderungen regelrecht blockieren. In einem solchen Fall kann es hilfreich sein, die vorgeschlagenen Maßnahmen in das Generationen übergreifende Überlebensziel einzuordnen: Wie helfen die Maßnahmen dabei, das Unternehmen für die nächste Generation zu bewahren? Hier gilt es, die Balance zwischen sachlicher Argumentation und dem angebrachten Maß an respektvoller Sentimentalität zu finden.

Familienunternehmen sind anders und das zeigt sich auch im Krisenfall.

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Dr. Henny Lena Holzhauser
Betriebswirtin
H&P Solutions